IBM will bis 2029 mit Quantum Starling den ersten fehlerkorrigierenden Großrechner im Quantenbereich anbieten. Das System entsteht in Poughkeepsie, New York. Es nutzt eine neue LDPC-Fehlerkorrektur mit 200 logischen Qubits und schafft rund 100 Mio. Quanten-Operationen. Damit könnte es bis zu 20 000-mal leistungsfähiger sein als heutige Systeme.
IBM betont, dass es jetzt vor allem auf Technik ankommt und nicht mehr nur auf Forschung. Erste Prototypen wie „Loon“ und „Kookaburra“ zeigen Fortschritte bei modularen Bauteilen. Die Strategie ist Teil eines größeren Plans, IBM investiert insgesamt 150 Mrd. USD in Forschung und Entwicklung in den USA, davon 30 Mrd. USD allein für Quanten- und Mainframe-Rechner.
Warum das auch Bitcoin betrifft
Bitcoin (BTC) nutzt elliptische Kurven (ECC) für digitale Signaturen und SHA‑256 für das Mining. Beide Verfahren wären theoriebezogen durch Quantenalgorithmen wie Shor angreifbar. Die Technik von IBM könnte binnen eines Jahrzehnts erste leistungsfähige Quantenrechner bereitstellen.
Google‑Forscher Craig Gidney zeigte im Mai 2025, dass man 2048‑Bit RSA‑Schlüssel mit deutlich weniger Qubits in unter einer Woche knacken könnte – weniger als eine Million. Elliptische Kurven sind ähnlich, daher sieht er ein Risiko für Bitcoin zwischen 2030 und 2035.
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Bitcoin‑Experte Adam Back sieht noch Zeit
Adam Back, CEO von Blockstream, geht davon aus, dass Quanten-Computer erst in rund 20 Jahren gefährlich für Bitcoin werden könnten. Er hält aber Migration auf quantensichere Lösungen später für notwendig. Das gilt auch für unverbrauchte Adressen wie die von Satoshi Nakamoto. Ob sie doch genutzt werden, könnte zeigen, ob Satoshi noch aktiv ist.
David Carvalho (Naoris Protocol) warnte im Juni 2025, dass Bitcoin binnen fünf Jahren gefährlich werden könne, wenn kein Upgrade der Kryptografie erfolgt. Er sieht erste Anzeichen, wie Microsofts Majorana‑Chip. Rund 30 % aller Bitcoin lagern in potenziell gefährdeten Adressen. Ein Angriff könnte das Vertrauen zerstören.
Ende 2024 warnte Chamath Palihapitiya, dass SHA‑256 in zwei bis fünf Jahren durch Quantenbruch zerstört werden könnte. Er verwies auf Googles 105‑Qubit‑Chip Willow. 8 000 solcher Chips könnten genug sein, um Bitcoin zu knacken. Er forderte Entwickler auf, jetzt neue Hash‑Algorithmen zu entwickeln.